Das erste Mal Mentor – darauf kommt es an

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Das erste Mal Mentor – darauf kommt es an

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Für viele von uns war in kritischen Phasen unserer Karriere ein Mentor eine wichtige Bezugsperson, die uns über Probleme hinweg geholfen hat. Mentoren haben im Dialog mit uns Ideen aufgeworfen, diskutiert und verworfen. Sie haben uns bei unseren Fehlern begleitet und neue, oft beschwerliche Wege aufgezeigt. Aus Dankbarkeit wird der ein oder andere selbst Mentor. Viele Dinge sind nun neu: plötzlich sitzt man auf der anderen Seite des Tisches, die Verantwortung ist eine ganz andere, die Rolle ungewohnt. So wie man Führung lernen kann, verhält es sich auch mit Mentoring. Die Fähigkeiten dafür fallen nicht über Nacht vom Himmel; gelernt wird aus Fehlern.

Mentoring braucht Zeit und Übung. Darauf kommt es an, damit der Start ins Mentoring für Mentor wie Mentee glückt:

  1. Keine voreiligen Schlüsse ziehenJeder Mentor hat seine eigenen Erfahrungen: Branche, Organisationstyp, Tätigkeit, etc. Selbst wenn es Ähnlichkeiten zum Mentee gibt, lohnt es sich, auf die Unterschiede zu achten. Ein Urteil über das Handeln des Mentees in ähnlichen Situationen ist schnell gefällt. Was ist die Erklärung des Mentees dafür? Zuhören ist die beste Voraussetzung, um überlegt und nicht zu voreilig seine Schlüsse zu ziehen. Es ist wichtig, eine Vertrauensbasis aufgebaut zu haben, bevor man als Mentor sein urteil fällt und damit vielleicht die Mentoring-Beziehung beschädigt.
  2. Verständnisvoll seinEin Mentoring besteht nicht nur aus harten Diskussionen, sondern oftmals auch aus Themen, für die sich ein Mentee schämt. Ein schief gegangenes Projekt, ein folgenreiches Missverständnis, ein Fauxpas beim Kunden. Schon der Zwischenfall an sich ist peinlich; darüber offen mit jemandem zu sprechen, zu dem man als Mentee aufschaut, noch viel mehr. Es ist unglaublich tröstlich, wenn der Mentor an solchen Stellen Verständnis zeigt und vielleicht sogar von ähnlichen Zwischenfällen aus seiner eigenen Laufbahn erzählt. Das relativiert die eigene Schmach, richtet auf und schafft Vertrauen.
  3. Fragen, fragen, fragenDie größte Hilfe für Mentees ist ein Mentor, der informierte Fragen stellt. Unsicherheit auf Seiten des Mentees sollte immer dazu führen, dass der Mentor versucht, durch Fragen Klarheit zu schaffen. Erst dann sollte ein Mentor auch eine Rückmeldung zu dem geben, was den Mentee bewegt. Fragen haben zugleich den Nebeneffekt, dass sie die Kommunikationsfähigkeit des Mentees trainieren – heute unverzichtbarer denn je.
  4. Eine Inspirationsquelle seinVerständnisvoll zu sein und viele Fragen zu stellen heißt nicht, einen Mentee nicht herauszufordern. Vor der Herausforderung steht jedoch die Inspiration. Sie ist der fruchtbare Boden, auf den die Ideen des Mentees fallen. Inspirieren bedeutet, ein Beispiel zu geben, wie man lebt, arbeitet und führt. Die Herausforderung liegt dann darin, die besten Eigenschaften und Leistungen aus dem Mentee heraus zu kitzeln.

Mentoring heißt Lernen, Transparenz und offene Kommunikation. Eine Mentoring-Beziehung mit Respekt zu behandeln bedeutet, in den Menschen und seine Qualitäten zu investieren.

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