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Die 7 häufigsten Herausforderungen in Mentoring-Beziehungen

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Es besteht kein Zweifel, dass Mentoring zahlreiche Vorteile für Mentoren, Mentees und Unternehmen bietet. Aber auch die besten Programme und engagiertesten Teilnehmer können auf Herausforderungen stoßen.

Wir haben einige davon – zusammen mit Strategien zu ihrer Bewältigung – aufgeschrieben:

1. Einhaltung von Terminen

Alle Mentoring-Paare haben diese Herausforderung. Sowohl Mentoren als auch Mentees haben Verpflichtungen und Verantwortung, die als Entschuldigung für die Verschiebung eines Mentoring-Meetings dienen können. Mentoren und Mentees müssen sich aber auch ihrem Engagement für das Programm und füreinander bewusst sein. Wenn sie sich nicht wie geplant treffen oder Termine häufig verschieben, wird die Grundlage der Beziehung schnell untergraben.

Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderung: Blockieren Sie die Zeit in jedem Kalender, den Sie verwenden – und planen Sie Meetings zumindest für ein paar Wochen im Voraus. Behandeln Sie die Meetings aus mentaler Sicht wie jedes andere Meeting am Arbeitsplatz. Betrachten Sie es nicht als Hobby. Falls das nicht klappt, wenden Sie sich an Ihren Mentoring-Programmmanager. Als objektiver Dritter kann diese Person Sie und Ihren Partner an Ihre Verantwortung erinnern.

2. Übermäßiges Zeitinvest

Das ist die Kehrseite der obigen Herausforderung. In diesem Fall möchte sich entweder der Mentor oder der Mentee häufiger treffen, als es das Programm erfordert. Dies geschieht am ehesten zu Beginn der Beziehung. Die Einhaltung eines so aggressiven Besprechungsplans erweist sich jedoch im Laufe der Zeit als unmöglich. An sich ist dies kein Problem, aber sobald der Besprechungsplan zum Selbstzweck wird, könnte beispielsweise der Mentee denken, dass der Mentor sich nicht wie erwartet für ihn interessiert.

Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderung: Halten Sie sich von Anfang an an die Programmrichtlinien und den empfohlenen Terminplan – sie existieren aus gutem Grund!

3. Unrealistische Erwartungen 

Unrealistische Erwartungen und Annahmen können verheerende Auswirkungen auf eine Mentoring-Beziehung haben. Die Überlastung des Mentees mit Informationen und die Erwartung, dass der Mentee zum Klon des Mentors wird, sind zwei Beispiele für unrealistische Erwartungen, die sich negativ auf die Beziehung auswirken können. 

Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderung: Legen Sie von Anfang an Mentoringziele und -meilensteine fest, idealerweise in den ersten ein bis zwei Treffen. Auf diese Weise sind sich alle über die Erwartungen einig. 

4. Übermäßige Abhängigkeit vom Mentor/Mentee

Es kann sein, dass sich ein Mentee zu sehr auf den Mentor als emotionale Unterstützung verlässt, oder der Mentor erwartet, dass der Mentee alles übernimmt und umsetzt, was er an Vorschlägen macht. 

Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderung: Mentoren müssen ihre Egos in Schach halten und sich daran erinnern, dass es in der Beziehung um den Mentee geht, nicht um sie selbst. Mentees müssen sich daran erinnern, dass sie diejenigen sind, die vereinbarte Maßnahmen selbständig umsetzen müssen. Sie müssen ihre eigenen Entscheidungen treffen und sich daran erinnern, dass ihre Mentoren nur eine Quelle der Unterstützung und des Feedbacks sind.

5. Unfaire Manipulation durch den Mentor/Mentee

Ein Mentee kann einen Mentor bitten, die Arbeit des Mentees unter dem Vorwand zu erledigen, dass der Mentee besser lernt, wenn der Mentor die Aufgabe tatsächlich erledigt. Auch wenn man in der Praxis am besten lernt, gibt es einen großen Unterschied zwischen dem Üben einer Fähigkeit und der Arbeit eines anderen.

Mentees weigern sich manchmal, persönliche Verantwortung für ihr Handeln oder ihre Entscheidungen zu übernehmen und schieben den schwarzen Peter ihrem Mentor zu. Dies kann zu einem akuten Problem werden, wenn eine solche Aussage in einem Kontext gemacht wird, der eine Führungskraft gegen den Mentor in Position bringt. 

Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderung: Mentoren müssen auf der Selbständigkeit und Verantwortlichkeit ihrer Mentees bestehen und dürfen hieran keinen Zweifel aufkommen lassen.

6. Ressentiments und Eifersüchteleien Dritter

Mentoring ist sehr begehrt, da es sich positiv auf die berufliche und persönliche Entwicklung von Menschen auswirkt. Leider können viele Mentoring-Programme aufgrund von Größenbeschränkungen nicht jeden einbeziehen. Infolgedessen können diejenigen, die an solchen Programmen teilnehmen, Ressentiments von denen erfahren, die nicht am Programm teilnehmen. Dies zeigt sich, wenn Kollegen entweder das Programm kritisieren oder ihren Unmut darüber äußern, dass der Mentee die Arbeit verlassen kann, um an einem Treffen teilzunehmen. 

Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderung: Aufklärung ist hier der beste Weg. Mentoren und Mentees können Informationen über das Programm (z.B. Flyer, Artikel, Website) an Kollegen und andere Personen weitergeben. Im Idealfall sollte das Unternehmen selbst in Bezug auf das Programm transparent sein, einschließlich der Frage, wie sich jeder beteiligen kann.

7. Ineffektive Mentoring-Tandems

Obwohl dies bei formalen Programmen, die einen guten Matching-Algorithmus verwenden, selten ist, kann es dennoch vorkommen. Ein Paar kann aus verschiedenen Gründen nicht funktionieren: mangelndes Engagement einer der Parteien, nicht passende Lernstile, eine Änderung der Arbeitsaufgaben, und manchmal funktioniert das Paar einfach nicht gut zusammen.

Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderung: In dieser Situation sollten eine oder beide Parteien so schnell wie möglich mit dem Mentoring-Verantwortlichen sprechen. Dieser kann dem Tandem helfen, wieder einen gemeinsamen Weg zu finden. Wenn das nicht funktioniert, sollte das Tandem gelöst und ein neues zusammengestellt werden.

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