Rezension: Und was, wenn alle merken, dass ich gar nichts kann? Das Impostor-Phänomen

Thema: Unterschied zwischen Coaching und Mentoring; Kreidezeichnung auf Schiefertafel: Sprechblase mit einem Fragezeichen und Sprechblase mit einem Ausrufezeichen
Leseprobe: Was kann Mentoring leisten?
13. Juni 2018
Foto: Mitautorin Susanne C. Steiger des Buches Mentoring - Wissenswertes und Persönliches
Über Grenzen an die Grenzen gehen
27. Juni 2018

Rezension: Und was, wenn alle merken, dass ich gar nichts kann? Das Impostor-Phänomen

Rezension: Und was, wenn alle merken, dass ich gar nichts kann? Impostor-Phänomen (Ausschnitt des Buchdeckels)

Kennen Sie das Impostor-Phänomen? Falls nein, gibt es keinen Grund, sich zu schämen. Es dürfte nicht allzu vielen Menschen geläufig sein, und ich kannte es auch nicht, bevor ich auf das Buch von Sabine Magnet gestoßen bin. Selbst unter dem eher gängigen – aber unzutreffenden – Begriff Hochstapler-Syndrom war es mir bis dahin nicht untergekommen.  

Was verbirgt sich dahinter? Es gibt eine Anzahl von Menschen, die – obwohl sie überaus begabt und erfolgreich sind – denken, dass ihr Erfolg allen möglichen Umständen zuzuschreiben ist; nur nicht ihrer Begabung und ihrem Fleiß. Darüber hinaus haben einige von ihnen Angst, dass ihr Umfeld aufdecken könnte, dass sie sich das alles gar nicht selbst erarbeitet haben. Diese Angst wiederum beeinflusst ihr Handeln und hemmt teilweise auch den Erfolg. 

Mein erster Reflex, als ich diese Beschreibung gelesen habe, war: Hier kann doch sicher ein Mentor helfen. So falsch ist das auch gar nicht, und die Autorin beschreibt auf mehreren Seiten, dass Mentoring tatsächlich zu den wirksamsten Instrumenten für Menschen mit Impostor-Phänomen gehört. Eines muss einem nämlich klar sein: Es handelt sich nicht um eine Krankheit und auch nichts, was therapiert werden müsste. Es gibt einen sehr guten Test, um zu schauen, wie stark Impostor-Verhaltensweisen bei einem selbst ausgeprägt sind. Jeder Mensch hat nämlich mehr oder weniger die Angst, dass andere Menschen den eigenen Erfolg als etwas demaskieren, was nichts mit den eigenen Anstrengungen zu tun hat. 

Was kann Mentoring nun für Menschen mit Impostor-Phänomen tun? Mentorinnen und Mentoren sind ja gerade dann für einen da, wenn einen Selbstzweifel überkommen. Selbstzweifel sind ganz typisch für das Impostor-Phänomen. Ein Mentor hilft in solchen Situationen, wieder zu einer realistischeren Selbsteinschätzung zu kommen. Viele Betroffene schöpfen Kraft daraus, wenn ihnen ein Mentor vertrauensvoll und vor allem mit der ihnen momentan fehlenden Wertschätzung begegnet. Zudem hat Mentoring ja neben dem persönlichen auch einen fachlichen Aspekt: Der Austausch über berufliche Fragestellungen und Herausforderungen hilft dem Mentee, den Faden nicht zu verlieren und die Flinte nicht gleich ins Korn zu werfen.
Für die MentorInnen in Tandems mit Mentees, die Impostor-Züge haben, ist es wichtig, menschlich, authentisch und anfassbar zu sein. Perfektionisten verschrecken eher, als dass sie unterstützend wirken können. Unter diesen Voraussetzungen kann Mentoring tatsächlich noch einen weiteren Vorteil haben – über die vielen weiteren in diesem Blog schon behandelten Vorteile hinaus. 

Fazit zu Sabine Magnets Impostor-Phänomen 

Sabine Magnets Buch ist wissenschaftlich fundiert, aber zugleich lesenswert und in Teilen auch sehr unterhaltsam geschrieben. Eine Herangehensweise, die dem Thema gut tut. 

Hier kommen Sie zum Inhaltsverzeichnis, Autoreninfo und Leseprobe des Buches aus der Münchner Verlagsgruppe GmbH .

 

Comments are closed.