7 hilfreiche Gewohnheiten eines Mentees

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7 hilfreiche Gewohnheiten eines Mentees

Kreidezeichnung auf Schiefertafel: zirkulierender Kreis mit Wort "Gewohnheiten"

Mentor und Mentee bilden in einer Mentoring-Beziehung eine Einheit, ähnlich wie Ying und Yang. Der eine ist nicht ohne den anderen. In beiden befindet sich ein Anteil des jeweils anderen. Nur gemeinsam kommen sie zum Erfolg.
Während wir viel darüber lesen können, wie ein idealer Mentor zu sein hat, wollen wir heute einmal den Fokus auf den Mentee legen. Auch der Mentee sollte bestimmte Gewohnheiten an den Tag legen, damit er im Mentoring sein Ziel erreicht.  

 

So schauen sie aus: Gewohnheiten eines idealen Mentees. 

 

Gewohnheit 1: Bewusst werden, was Sie brauchen. 

Allein mit der Aussage „Ich brauche einen Mentor“ können Sie schon den falschen Weg zur weiteren Persönlichkeitsentwicklung einschlagen. Bestimmen Sie als Mentee zuerst, welche Unterstützung Sie tatsächlich brauchen. 

Manche Mentees brauchen wirklich eine langfristige und formelle Unterstützung durch ein Mentoring, z. B. wenn Sie in einer neuen Branche Fuß fassen wollen. Ein Mentor kann dabei: Türen öffnen; Sie auf Veranstaltungen relevanten Personen vorstellen; Sie in einen Verband einführen und zu einem offiziellen Amt verhelfen; Sie anleiten, welche Fähigkeiten und Wissen Sie sich aneignen sollten, um in der neuen Branche zu bestehen.  

Andere brauchen hingegen nur Hilfe bei einmaligen Bedürfnissen: Ein Coach kann Sie z. B. fit machen hinsichtlich Ihrer Redefähigkeiten auf Konferenzen. Ein Trainer kann z. B. so lange mit Ihnen an Ihrem schriftlichen Ausdruck feilen, bis Sie sich in E-Mails, Fachartikeln und Summaries kurz, prägnant und zielführend ausdrücken.

[Zum Unterschied von Mentoring und Coaching 

 

Gewohnheit 2: Den Mentor weise auswählen.  

Im ersten Schritt haben Sie sich bewusst gemacht, was Sie tatsächlich brauchen. Jetzt geht es an Ihre Mentoren-Auswahl. Der Erfolg Ihrer Mentoring-Beziehung hängt von dieser Wahl ab – ähnlich wie bei der Partnerwahl. Wie können Sie vorgehen? 

  • Ermitteln Sie erfolgreiche Personen, die Sie respektieren und denen Sie Vertrauen schenken können 
  • Welche Eigenschaften haben diese Personen: Altruismus? Work-Life-Balance? Geduld? 
  • Können Sie sich mit diesen Personen identifizieren? 
  • Teilen diese Personen Ihre Ziele? Verstehen Sie Ihre Prioritäten? 

Denken Sie bei Ihrer Wahl daran, dass das Zugpferd einer Branche nicht unbedingt Ihr idealer Mentor sein muss. Suchen Sie sich einen Mentor aus, in dessen Richtung Sie sich vorstellen können, sich selbst zu entwickeln. Und dann: Fragen Sie ihn!  

[Weitere Tipps zur Mentorenauswahl 

 

Gewohnheit 3: Versprechen Sie wenig, liefern Sie mehr. 

Mentoren suchen nach Talenten, die beenden, was sie angefangen haben. Ideale Mentees weisen bestimmte Qualitäten auf. Sie sind energiegeladen, organisiert, integer, fokussiert und enthusiastisch hinsichtlich ihrer Ziele. Sie scheuen harte Arbeit nicht – schließlich lohnt sie sich.   

Ideale Mentees schätzen ihre Leistungserstellung eher konservativ ein: „Mein Konzept erhalten Sie in einer Woche“. Ihre Leistung erbringen sie häufig früher: „Mein erster Konzeptentwurf kommt nun doch zwei Tage früher.“ Dabei ist deren Arbeit immer von hoher Qualität.  

 

Gewohnheit 4: Respektieren Sie die Zeit Ihres Mentors.  

Der Erfolg Ihres Mentors ist auch Resultat eines weisen Zeitmanagements. Führungskräfte halten mehrere Spielbälle gleichzeitig in der Luft, um ihren Karriereweg abzusichern. Als Mentee müssen Sie daher die Zeit Ihres Mentors im Auge behalten. 

Das äußert sich bei Ihnen u. a. folgendermaßen:

  • Sie geben Ihrem Mentor genügend Zeit (ca. ein bis zwei Wochen), um Ihre schriftlichen Ausarbeitungen zu lesen.  
  • Jedes Meeting bereiten Sie vor und legen Ziele dafür fest. 
  • Ihre E-Mails an den Mentor sind kurz, knackig, übersichtlich und haben eine klar formulierte Frage, die bestenfalls mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden kann. Kompliziertere Angelegenheiten gehören in ein persönliches Gespräch. 

Ob reale Treffen oder schriftliche Kommunikation: Behandeln Sie die Zeit Ihres Mentors wie ein rohes Ei und rufen Sie diese gezielt und gut überlegt ab – für Ihren Mentoring-Erfolg. 

 

Gewohnheit 5: Fallstricken erkennen und gegensteuern  

Eine gehörige Portion von Selbsterkenntnis und Selbstorganisation hilft Mentees zu handeln, wenn der Mentor in die Irre läuft. Diese Mentoren-Fehler  beeinflussen den Erfolg Ihrer Mentoring-Vereinbarung – unabhängig davon, ob Ihr Mentor diesen absichtlich oder unabsichtlich begeht. 

Erkennen Sie die Warnzeichen und zögern Sie nicht, diese klar beim Mentor zu benennen bzw. Gegenmaßnahmen zu ergreifen. 

Beispiele:

  • Ihr Mentor wird zum Flaschenhals bei Ihren Projekten: Setzen Sie klare Fristen und zeigen Sie auf, welche Auswirkungen deren Verstreichen auf Ihren Erfolg haben wird. 
  • Wehren Sie sich vehement, wenn Ihr Mentor beginnt, Ihre Ideen zu klauen. Das entzieht der Mentoring-Beziehung jegliches Vertrauen und kann zur Auflösung führen. 
  • Verschwinden Sie nicht in der Versenkung, wenn Sie Schwierigkeiten haben, mit einer komplizierte Angelegenheit fertig zu werden.  
  • Im Gegensatz zum vorherigen Punkt sollten Sie Ihren Mentor zeitlich aber auch nicht aussagen, ständig Fragen stellen oder permanent den Dialog suchen.  

Solche Mentee-Fehler können Sie vermeiden: Seien Sie sich ihrer bewusst und handeln Sie entsprechend.  

 

Gewohnheit 6: Seien Sie engagiert und aktivierend.  

Die besten Mentees machen Spaß. Sie sind laden den Mentor energetisch auf, sind keine Energieräuber. Engagiert, eifrig und begeistert verfolgen Sie Ihre Ziele. Mentoren reagieren automatisch positiv auf einen Mentee, der eher das halb volle als das halb leere Glas sieht.

Daher: Klagen Sie nicht über Kollegen oder bestimmte Situationen. Sehen Sie ein Problem als Ihre Chance an, daran zu wachsen. Arbeiten Sie mehrere Lösungsmöglichkeiten aus – Ihr Mentor wird gern gemeinsam mit Ihnen einschätzen, welches Vorgehen sich für Sie am besten eignet. 

 

Gewohnheit 7: Zeigen Sie Ihre Reife  

Feedback vom Mentor – besonders wenn es verhalten bis negativ ausfällt – ist manchmal schwer zu ertragen. Reagieren Sie nicht verletzt, defensiv oder beleidigt. Ihr Mentor ist nicht für Ihr seelisches Wohlbefinden zuständig; zeigen Sie ihm Ihre Reife und hören Sie ihm genau und so objektiv wie Ihnen möglich ist zu.

Konstruktives Feedback von Mentoren sollte nicht dazu führen, dass der Mentor ein solches als zeitraubend und emotional belastend empfindet. Nehmen Sie diese Rückmeldung großzügig an und danken Sie ihm dafür.
 

 

Sie sehen, nicht nur der Mentor sollte bestimmte Fähigkeiten mitbringen, auch Sie als Mentee sollten bestimmte Gewohnheiten einüben – Mentoring ist schließlich keine Einbahnstraße. 

 

Wenn Sie sich vorstellen können, ein idealer Mentee zu werden, melden Sie sich bei uns auf der Karrieremacher-Plattform an. Qualifizierte Mentoren warten auf Sie. Sind Sie ein idealer Mentee? 

 


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